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Löwenzahn - und seine Bitterstoffe

17. April 2019, Cornelia Krapf-Rütimann

Löwenzahn unterstützt mit seinen Bitterstoffen Leber und Galle

 

Volksname

Kuhblume, Apothekerkraut, Augenmilch, Apostelkraut, Feldblume, Pfaffenblume, Sunnawirbel, Wiesenlattich (bis 500 verschiedene Namen)

 

Vom griechischen abgeleitet: taraxis = Entzündung

Akénomai = ich heile

 

Gattung: Korbblütler (vorsichtig bei Allergien)

 

Sammeln in der Natur

Wiesen, Wegränder, Waldrand, Garten. Löwenzahn kommt mit jedem Boden zurecht somit auch mit allen Organen.

 

Blütezeit: im Frühling freuen wir uns über das herrliche Gelb der Blüten. Ganzjährig.

 

Verwendeter Teil

Blätter, Röhren, Blüten und Wurzel. Wurzeln sind im Frühling sehr bitter, im Herbst viel angenehmer.

Der weisslich-grüne, hohle Stängel kann genossen werden und schützt die Pflanze vor Tierfrass. Die weissliche Flüssigkeit ist nicht (mehr) giftig sollte aber wohl dosiert verzehrt werden. Bei Kleinkindern auf die Menge achten, kann Magenkrämpfe und Durchfall auslösen. Nach kurzer Blütezeit verwandelt sich der Löwenzahn in eine mit Samen umgebene Pusteblume, die mit dem Wind ihre Samen verstreut. Im gewölbten Blütenboden des Löwenzahns stecken 100 bis 200 Einzelblüten.

 

Inhaltsstoffe

Bittere Sequiterpenlactone (Taracin), Gerbstoffe, Kalium, Inulin*, Flavonoide, Cumarin, Eiweiss, Kieselsäure, Vitamine A, B, C, Magnesium, Kalzium und Eisen

 

Eigenschaften

Gallebildend, nierenanregend, leberstärkend, stoffwechselanregend, antirheumatisch, vitaminspendend. Löst Stoffwechselblockaden, cholesterinsenkend,

 

Ganzheitlicher Aspekt

Waschmaschine für den GIT und Nierentrakt (Gastrointestinaltrakt. Der Verdauungs-trakt, Darm oder Verdauungskanal ist ein Organsystem beim Menschen das Nahrung aufnimmt, verdaut, um Energie und Nährstoffe zu extrahieren und absorbieren, und den verbleibenden Abfall ausstösst als Kot – Wikipedia)

Tonikum aller Stoffwechselorgane. Leber-Pankreas sind die bekannten Stresszonen und da hilft Löwenzahn sehr gut. Löwenzahn ist ein Zellkommunikator für Kalzium. Verdauungsfördernd bis abführend, entschlackend, blutreinigend auch bei chronischen Ekzemen u.v.m.

 

Anwendung

Kaumischung mit Wurzelstückchen 3x tägl eine Prise.

Frühlingskur: 3 x tgl eine Tasse Tee 10 Min ziehen.

Teekur: 4 Wochen 2-3 Tassen täglich – 1 Woche Pause, nochmals 4 Wochen, Pause. Insgesamt 3 x 4 Wochen Einnahme mit Pausen !

Verdauungsfördernd bei «Winterspeck», Milzunterstützend

Schnupfen von Wurzelpulver, 1x täglich

 

Cave: Rheuma und Gicht, vorsichtig bei Nierensteinen, Kleinkinder beim Aussaugen der Stängel

 

Küche

Wurzel und Blüten für Tee. Blätter als Salat oder Gemüse. Damit die „zu“ vielen Bitterstoffe etwas ausgeschwemmt werden, blanchieren. 1 Stängel rau direkt ab Wiese oder im Salat. Honig, Sirup, Marmelade, Suppe, Likör, Gelee, Honig, Kapern-Knospen u.v.m.

 

Konservieren/Aufbewahren

Ganze Köpfe vierteln zum Trocknen, Blüten zupfen für Teemischung, Blätter im Schatten trocknen. Wurzel reinigen und evtl. auffädeln, dann mahlen oder zerkleinern. Ölauszug, Tinktur mit Alkohol, Essig

 

Allgemeines

Der Löwenzahn wird erst ab dem 15. Jahrhundert von Botanikern erwähnt. Hieronymus Bock beschreibt bereits 1546 die harntreibende Eigenschaft und ein Apotheker im 16. Jahrhundert stellt den Löwenzahn als unvergleichliches Wunderkraut dar. Löwenzahn ist heute noch sehr beliebt und wird bei verschiedenen Krankheiten und Beschwerden eingesetzt. Sein guter Ruf ist völlig korrekt, denn er fördert, wie klinisch nachgewiesen, die Gallensekretion und wirkt harntreibend. Sein französischer Name lautet: pissenlit (Bettpinkler). Er wächst in Europa bis über 2000 m.

 

Volksglaube/Mythologie

Wer kennt nicht das Pusten der Samen…

Die nach dem Anpusten stehen gebliebenen Früchte gaben an wie viel Uhr es ist, wie viele Jahre man noch lebt oder wie viele Jahre man noch zur Hochzeit warten muss. Wenn alles weg geblasen ist kommt ein neues Kind. War der Blütenboden hell kam man in den Himmel, war er dunkel gings in die Hölle. Soviel Früchte am Kleid hängen bleiben – so viele Sünden sind vorhanden. 7 Wurzeln, gepflückt an Bartholomäus (24.08.) vor Sonnenaufgang wurden im Beutel um den Hals getragen – dies half bei Augenbeschwerden.            

 

Löwenzahnbutter

2       Handvoll Löwenzahnblüten (Blüten abzupfen, auf Tierchen kontrollieren), fein schneiden

1-2    Stängel, in sehr feine Röllchen schneiden

2-3    Blätter waschen, fein scheiden

100    gr. Süssrahmbutter, weich

1        TL Honig

½       TL Steinsalz, etwas Pfeffer, Kurkuma

 

Alles gut mischen, abschmecken und in Schale anrichten, dekorieren

 

Also probieren geht über studieren…ich freue mich auf den Kommentar

 

Bezugsquellen: Siegrid Hirsch-die Kräuter im Garten, Servus-das kleine Wildkräuteralbum

Wikipedia, das Beste-Geheimnisse und Heilkräfte der Pflanzen,

Gerd Haerkötter-Kochen-Heilen-Zauberei

Fotos: C. Krapf-Rütimann)

 

 

Für Texte und Rezepte kann ich keine Haftung übernehmen. Sie ersetzen auch keinen Arzt.

1 Kommentar


U. Miller

16. Juli 2019

Die im Kurs hergestellte Löwenzahn-Tinktur hat uns beim letzen Familien-Festessen gerettet. Das Essen lag uns schwer auf dem Magen, nach der Einnahme der Tinktur fühlten wir uns nach kurzer Zeit wohler.


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